Wir wagen hier das große Kunststück, die mittlerweile 119 Jahre lange Geschichte unserer Turnerschaft zusammen zu tragen. Aufgrund dieses Zeitraums kann keine Gewähr für Vollständigkeit oder auch für 100%ige Korrektheit gegeben werden.
Die Gründung der Turnerschaft Mönchengladbach-Lürrip
Unsere Gründerväter Karl Klerx, Johann Jansen, Wilhelm Jansen, Peter van Kann, Peter Heyden, Hermann Heyden, KArl Rennen und Jean Müller sind die Auslöser für die folgende Geschichte.
Man kann die Lürriper Vereinsgründer nicht als Pioniere des gemeinsamen Sporttreibens bezeichnen. Turnvater Jahn, der mit seien revolutionären Ideen die Leibesübungen gesellschaftsfähig machen wollte, war schließlich schon ein halbes Jahrhundert tot und in Mönchengladbach war bereits 53 Jahre zuvor der erste Turnverein gegründet worden.
Dennoch haben diese Männer mit ihrer Idee das sportliche und gesellschaftliche Leben im Stadtteil Lürrip entscheidend geprägt.
Das genaue Datum der Vereinsgründung ist der 28.07.1901. Eine Woche zuvor hatten 54 Männer ihr Interesse an einer Mitgliedschaft bekundet. Als es dann erst wurde, schrieben sich tatsächlich 30 Mitglieder in die Aufnahmeliste ein.
Bei der konstituierenden Sitzung wurde zunächst ein Turnrat - bestehend aus Sprechwart, Schriftwart, Geldwart, Turnwart, Gerätewart und den entsprechenden Vertretern - gewählt. Der Sprechwart wurde gleichzeitig zum Vorsitzenden des Turnrates bestimmt.
Das Einschreibegeld für die Aufnahmeliste sollte 2,- Mark betragen. Außerdem war ein Monatsbeitrag von 30 Pfennig zu leisten. Man einigte sich auf den Vereinsnamen "Turnerschaft Mönchengladbach-Lürrip.
Die Zeit bis zum 1.Weltkrieg
Der junge Verein hatte zunächst Zulauf weiterer Mitglieder. In den Protokollen der monatlichen Vollversammlungen findet man immer wieder den Hinweis, "die im Laufe des Monats gemeldeten neuen Turner wurden aufgenommen".
Auch erste Anschaffungenwie ein Sprungseil, eine Sprungmatratze, ein Sprungbrett, ein Barren sowie ein Pferd im Gesamtwert von 200,- Mark wurden stolz im Protokollbuch festgehalten.
Im Oktober beschloss man eine einheitliche Sporttracht anzuschaffen. Zu den weißen Hosen organisierte der Vorsitzende des Turnrates passende weiße Hemden. Die Turnschuhe wurden damals privat gekauft.
Im Mai 1906 wurde die Ausstattung noch um einen weißen Hut ergänzt.
Das Erscheinungsbild des Vereins war den Verantwortlichen sehr wichtig. So wurden bei der ersten öffentlichen Turnstunde die Aktiven per Versammlungsbeschluss aufgefordert, in sauber gewaschenen Anzügen zu erscheinen, um auf die fremden Turner einen guten Eindruck zu machen.
Zur weiteren Verbesserung der Außendarstellung des Vereins beschloss man ein Jahr nach der Gründung bereits, eine Fahne anzuschaffen. Bereits drei Monate später hatten die Lürriper Turner soviel Geld zur Seite gelegt, dass man im Februar 1903 beim Bonner Fahnenwerk eine Vereinsfahne im Wert von 365,- Mark bestellte.
Die Fahnenweihe im Mai wurde zu einem sehr gelungenen Fest, dass allen Beteiligtenlange in guter Erinnerung blieb.
Die Original-Fahne existiert bis heute. Aufgrund des Zustandes hat sie seit 1990 ihren Ehrenplatz in unserem Vereinsheim gefunden. Die 1990 neu angeschaffte Fahne spiegelt das Vereinsleben der Turnerschaft wieder. Sie enthält traditionelle Motive wie auch Sinnbilder des modernen Sports und der alternativen Freizeitgestaltung.
Die Kaisergeburtstage sowie die Abschiedsfeier für Militärpflichtige hatten im Vereinsleben ihren festen Platz. Die Monarchielebe hatte allerdings auch ihre Grenzen. So übersandte Ende 1908 eine Krefelder Firma ein in Seide gewebtes Bild des Kronprinzen. Zwischen Ankunft und Bezahlung ging die Firma in Konkurs. Die Turnerschaft wurde vom Konkursverwalter aufgefordert 3,70 Mark ein- oder das Bild zurückzuschicken. Die Versammlung entschied sich einstimmig für letzteres. Die Verschickung des Kronprinzen bedeutete keinen großen Verlust für den Verein, schließlich war der Turnsaal bereits mit einem Bild von Turnvater Jahn und einigen Spruchbändern geschmückt.
Sportlich machten wir im Jahre 1903 das erste Mal auf uns aufmerksam. So wurde im Juli stolz ins Protokollbuch geschrieben: "Sodann wurde zur Ehre unseres Genossen A.Weyers, welcher auf dem diesjährigen Gaufest den 24. Kranz mit 46 3/4 Punkten in der zweiten Abteilung errungen hat und somit der erste Sieger in unserem Verein ist, ein dreifches Gut Heil" ausgebracht.
Weitere sportliche Erfolge ließen erst einmal auf sich warten, dafür waren die "Früh-Turnerschaftler" offensichtlich Meister im Feiern. Diese Tatsache auf die räumliche Nähe zwischen Turnsaal und Vereinslokal zurückzuführen, wäre im nachhinein allerdings nicht fair. Die Sportstätte befand sich auf dem Grundstück der Bäckerei und Gaststätte Tillkes und dies erwies sich als ausgesprochen praktisch. So konnte der enorme Flüssigkeitsverlust beim Sport anschließend problemlos kompensiert werden. Gelegentliche "Überkompensation" und deren Folgen wurden vereinsintern behandelt und mit strengen Beschlüssen geregelt. So wurden 1906 zwei Turner verurteilt, die Hälfte des Schadens zu tragen, den sie beim mutwilligen Zerstören einer Lampe und Beschädigung eines Fahrrades dem Vereinswirt zugefügt haben. Der Schadensersatz wurde auf 3,25 Mark festgesetzt. Im Dezember 1904 wurde ein Mitglied wegen unmoralischen Benehmens und Betragens vom Verein ausgeschlossen. Ebenso zwei Turner, die sich weigerten, ihren Beitragszahlungen nachzukommen.
Freizeitgestaltung, Förderung von Geselligkeit sowie Gemeinschaft und ein gehöriger Spaß am Vereinsleben waren schon in den Anfängen wichtige Bestandteile der Turnerschaft. Dies ist bis heute so.
Regelmäßige Sommer- und Turnfeste, Bälle zu Neujahr, Ostern, Pfingsten und Karneval sowie das Gründungsfest und gemeinsame Ausflüge festigten die Gemeinschaft.
Dennoch entstand 1910 eine große Vereinskrise. Der Zulauf neuer Mitglieder hatte aufgehört, einige Abmeldungen stellten die Versammlung vor die Entscheidung neue Wege zu gehen oder den Verein aufzulösen. Glücklicherweise entschied man sich für ein Weiterbestehen und die Ausdehnung des sportlichen Angebotes. So mietete man im November 1910 einen Spielplatz für Ballspiele. Schleuderball fand keinen Anklang, also wechselte man auf Fußball. Am 2.Weihnachtstag 1910 fand das erste offizielle Fußballspiel der Turnerschaft statt. Im August 1913 rief man erstmals eine Altersriege ins Leben. Die Probleme des Mitgliederschwundes hatte man durch die Erweiterung des sportlichen Angebotes in den Griff bekommen.
Das Vereinsleben kam dann aber Mitte 1914 zum Erliegen. Die letzte Versammlung des Turnrates vor dem Ausbruch des 1.Weltkrieges fand am 2. Juli statt.
Vom 1.Wetkrieg bis zum 2.Weltrieg
Das alte Protokollbuch enthält für die Zeit von 1914bis 1924 eine Chronik, die vom Schriftwart Wilhelm Hommers verfasst wurde. Sie zeichnet die Situation des Vereins in dieser Epoche auf und soll weitgehend ungekürzt wiedergegeben werden.
"Als im August 1914 der Weltkrieg mit seinen Schrecken über Europa hereinbrach und sich Deutschlands Jugend in beispielloser Einigkeit zusammenfand, um die heiligsten Güter unserer Nation zu verteidigen, da hieß es auch für unsere Turnerschaft, den durch langjährige Übung im Geiste Jahns gestählten Körper dem Dienste des Vaterlandes zu weihen. Fast alle unserer Turnerkollegen eilten zu den Waffen, so dass unserer edlen Turnkunst ade gesagt werden musste und unser Gerät verwaist einer glücklicheren Zukunft entgegenharrte. Nur vereinzelte Male sahen wir die Heimat im Verlauf der nächsten vier Kriegsjahre wieder. Leider ließen bei diesem bei diesem Krieg einige unserer besten Turner ihr junges Leben. Es waren dies unsere lieben Turngenossen... (Es folgen 22 Namen).Der Krieg ging verloren und so sahen wir unsere Heimat in trostloser Verwirrung wieder. Sofort gingen die Heimgekehrten daran, den Turnbetrieb wieder aufzunehmen. Die schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse machten aber ein Vorwärtskommen bald zur Unmöglichkeit und so entschloss sich der Verein, dem Beispiel anderer Turnvereine folgend, zu einem Zusammenschluss mit dem hiesigen Sportverein mit dem Ziel, die stark einsetzende Sportbewegung mit vereinten Kräften zu fördern. Leider ließ sich das gesteckte Ziel nicht verwirklichen, da das Wesen der beiden Vereine zu verschieden war. So blieben Differenzen nicht aus, welche sich auf die Dauer immer mehr ausdehnten und so anstatt fördernd nur hemmend auf den Vereinsbetrieb wirkten.Nach mehrjährigem Zusammenschluss war sich die Mehrzahl der Turner darin einig geworden, dass ein weiteres Gedeihen des Turnvereins nur mit einer Trennung zu erreichen sei. Die Generalversammlung vom September 1922 sah dann auch in ihrer Tagesordnung den Punkt "Trennung des Turn- vom Sportvereins" vor. Aber der Antrag wurde leider aufgrund der Stimmenmehrheit der Sportler abgelehnt. Die Folge dieser zwangsweise Fesselung war, dass die Mehrzahl der alten Turner sich zurückzog und der Turnbetrieb nun langsam zum Erliegen kam. Erst die im Jahre 1923 erfolgte Trennung der Deutschen Turnerschaft und der Deutschen Sportbehörde, die die Pflicht der Trennung für uns brachte, gab uns in unserem langgeführten Kampf neue Hoffnung. Turngenosse Josef Rademacher übernahm sofort die Initiative zu neuen Verhandlungen und es gelang nach mehreren ergebnislosen Generalversammlungen die Trennung der beiden Vereine nach hartem Kampf durchzuführen. Sämtliche eingebrachte Turngeräte sowie unsere Fahne wurden zurückerstattet. So fanden wir uns nach zehnjährigem wechselvollem Geschick wieder in unsere alte Tradition zurück zum hoffentlich dauernden Segen unserer Turnerschaft."
Der Verein wuchs schnell heran. Viele Jugendurner konnten als neue Mitglieder gewonnen werden. An der Voklsbadstraße entstand in langer Arbeit ein Sportplatz, auf dem die Turnerschaft im Jahre 1926 das 25jährige Vereinsjubiläum verbunden mit dem Bezirksturnfest feiern konnte.
Insgesamt 25 Jahre sollte es dauern, bis auch Frauen ihren Platz in der Turnerschaft finden sollten. Die neue gegründete Damenriege wurde zunächst von einem Mann geleitet. Aber schon nach kurzer Zeit erkannte man die Schwierigkeiten, die sich in der Pfarre aus dieser Konstellation ergeben konnten und besetzte dieses Amt mit einer Frau. Weiterhin trennte man die Übungsstunden streng nach Geschlecht du korrigierte auch die bis dahin "gewagte" Sportkleidung der Frauen.
Als neue Sportart wurde Handball in den Vereinsbetrieb aufgenommen. Zunächst gab es Zwistigkeiten zwischen den Mannschaftssportlern und den Turnern. Die Auflösung der neuen Abteilung drohte, aber schließlich einigte man sich auf einen gemeinsamen Weg.
Der Verein erlebte dann eine (kurze) Blütezeit. Die vielen Feiern und geselligen Veranstaltungen förderten das Gemeinschaftsgefüge. Im sportlichen Bereich gab es immer mehr Erfolgsmeldungen. 1938 nahm Peer Jacobs als erster Aktiver der Turnerschaft am Deutschen Turn- und Sportfest in Breslau teil
Die politischen Veränderungen in der Gesellschaft zeigten auch im Vereinsleben ihre Wirkung. Die bislang durch Wahlen vergebenen Ämter wurden jetzt delegiert. Das traditionelle "Gut Heil" wurde in "Sieg Heil" umgewandelt. Protokolle der Generalversammlungen zwischen 1933 und 1937 existieren nicht.
Laut Protokollbuch fand die letzte Generalversammlung vor Ausbruch des 2.Weltkrieges am 02. Februar 1940 statt. In seinem Bericht erklärte der Ersatzmann des bereits eingezogenen Vereinsvorsitzenden, dass verschiedene Vereine wegen Einberufung sämtlicher Führungsmitglieder bereits eingestellt wurden. Sollte der Turnwart der Turnerschaft in Kürze ebenfalls eingezogen werden, wolle man den Turnbetrieb - wenn eben möglich - aufrecht erhalten werden.
Dieser Wunsch ging allerdings nicht in Erfüllung. Schon bald waren alle Sportler im Krieg.
Die Nachkriegszeit
Aus dem zweiten Weltkrieg kehrten 28 Turner nicht zurück. Die anderen machten sich schnell daran, dass Vereinsleben wieder aufleben zu lassen. Zusammen mit den aktiven des TuS Jahn baute Manaus den Trümmern der Rohrschule einen Turnraum, der von beiden Vereinen genutzt wurde. 1950 ermöglichte es dann die wirtschaftliche Lage, die beiden Vereine wieder zu trennen. Der erste Vorstand nach dem Krieg setzte sich wie folgt zusammen:
Hein Baues (1.Vorsitzender), Leo Quasten (2.Vorsitzender), Günter Kinna (Geschäftsführer), Karl v.d. Linden (1.Kassierer), Helmut Borsch (2.Kassierer), Gerhard van den Borst (Turnwart), Anton Quack (Spielwart), Toni Brunenberg (Jugendwart), Alois Schramm (Jugendleiter) und Hans Wigard (Gerätewart). Sportlich gab es Probleme, weil die Übungsstunden nur in den Sälen der Gaststätten Tillkes und Effern oder in abgelegten Turnhallen stattfanden.
1953 genehmigte die Stadt dann endlich den Bau einer Lürriper Turnhalle. Acht Jahre später war es dann soweit. Die neue Turnhalle auf der Neuwerker Straße war die Grundlage für die folgende sportliche Aufbauarbeit. Die Erfolge der Turner bei Stadt- und Kreismeisterschaften waren der Lohn für die konsequente Arbeit. Auch die Handballer schafften in den fünziger Jahren einen Neuanfang.
Dabei leistete vor allem Anton Brunenberg eine hervorragende Aufbauarbeit und motivierte immer mehr Jugendliche für den Handball. Ihm zu Ehren veranstaltete der Verein viele Jahre lang das "Anton-Brunenberg-Gedächtnisturnier". Trotz der schlechten Trainings- und Spielbedingungen hatte die Turnerschaft Mitte der sechziger Jahre bereits wieder drei Jugendmannschaften und eine Seniorenmannschaft in der Handballabteilung.
Besondere Verdienste um den Verein erwarb sich in der Nachkriegszeit Gerhard can den Borst. Als er nach 16jähriger Amtszeit als Vorsitzender 1970 sei Amt weitergab, ernannte man ihn zum Präsidenten des Vereins. Diese Auszeichnung wurde erstmals in der Geschichte des Vereins ausgesprochen und soll den Dank für das große persönliche Engagement ausdrücken. Sein Nachfolger wurde Günter Schneiders, der seinen Vorgänger in Einsatzbereitschaft für den Verein nacheiferte und ihn bezüglich seiner Amtszeit sogar übertraf. 22 Jahre lang ging er in der Turnerschaft vorneweg und förderte neben der sportlichen Weiterentwicklung des Vereins vor allem auch die gesellschaftliche Veranstaltungen der Turnerschaft wie "Tanz in den Mai" oder "Oktoberfest" in der Lürriper Mehrzweckhalle.
Das Angebot wurde immer Größer
Mit dem Bau der Bezirkssportanlage erweiterten sich die sportlichen Möglichkeiten in Lürrip und damit auch in der Turnerschaft. Am 09.August 1981 weihte Herr Aretz, Vorsteher im Bezirk Volksgarten, die neue Sportanlage ein. Die Baukosten beliefen sich auf ca. drei Millionen Mark.
Bei der Turnerschaft liefen seit längerem Überlegungen, mit dem Bau einer Tennisanlage eine ganz neue Sportart anzubieten. Nach langen Verhandlungen übertrug die Stadt unserem Verein auf der Grundlage des Erbbaurechts am 23.04.1981 insgesamt 3592 Ar Land innerhalb der Bezirkssportanlage. Hier sollten zunächst drei vereineeigene Tennisplätze entstehen.
Im November 1981 erfolgte der erste Spatenstich für die Erstellung der neuen Anlage.
Die Finanzierung teilte sich der Verein mit dem Land und der Stadt Mönchengladbach. Mit der Errichtung der Tennisanlage erwarb der Verein erstmals nennenswertes Vermögen.
Das Interesse an der neuen Sportart war in Lürrip und Umgebung sehr groß. Nicht nur "alte" Vereinsmitglieder, sondern auch viele neue Sportfreunde kamen zur Turnerschaft. Im Frühjahr 1982 begann der Spielbetrieb auf den drei Plätzen mit 150 Aktiven.
Weitere Interessenten rutschten über eine Warteliste nach und nach in die neue Abteilung. 1989 nahm man den zweiten Bauabschnitt in Angriff und erstellte aufgrund der großen Nachfrage zwei weitere Plätze. So erweiterte sich das Aufnahmevolumen der Tennisabteilung immer mehr und auch im sportlichen Bereich ging die Entwicklung gut voran.
Auch die anderen Abteilungen der Turnerschaft blieben im Aufwärtstrend. Die Handballer schafften 1983 unter dem langjährigen Trainer Karl-Heinz Schlabbers den Aufstieg in die Bezirksliga. Der Jugendbereich wurde ausgebaut. Es entstand eine Ballspielgruppe als Einstieg ins Turnerschaftsleben.
Die Turner bestimmten in den achtziger Jahren das Sportgeschehen im Mönchengladbacher Gau, die Volleyballer etablierten sich mit zwei Mannschaften in der Stadtliga und die ehemalige "Muttiriege" wurde zu einer eigenständigen Gymnastikabteilung mit zwei Frauen- und einer Männergruppe ausgebaut. 1990 bot die Turnerschaft als einer der ersten Mönchengladbacher Sportvereine die Sportart Badminton an.
Zukunftsorientierungen in den 90er Jahren
1991 feierte die Turnerschaft zum 90-jährigen Bestehen ein sehr schönes Jubiläum mit vielen gelungenen Veranstaltungen.
Es war gleichzeitig der Startschuss in ein sehr erfolgreiches und innovatives Jahrzehnt. Udo Beugels übernahm als Nachfolger von Günter Schneiders das Amt des 1.Vorsitzenden. Seine Vorgänger hatten durch ihre langjährige Arbeit die Messlatte sehr hoch gelegt, doch Udo Beigels stand ihnen durch seine eigenen Ideen und seinen unermüdlichen Einsatz in nichts nach. Unter seiner Führung wurde die Turnerschaft zu einer modernen Einrichtung mit hohem gesellschaftlichen Stellenwert.
Dazu war es nötig, die Arbeit auf viele Schultern zu verteilen. Es entstanden Abteilungen, die durch selbstständige Arbeit die Säulen des Vereinsgefüges darstellen. Sie warten mit einem umfangreichen Angebot und qualifizierten Übungsleitern auf. So stellten die Handballer der Turnerschaft die größte Abteilung im Handballkreis Mönchengladbach. Im Jugendbereich waren 1998 elf Mannschaften gemeldet. Die männliche A-Jugend sowie die weibliche C-Jugend spielten in der Oberliga. Es gab zahlreiche Stadtmeistertitel in den verschiedenen Altersklassen.
Im Seniorenbereich spielte die erste Mannschaft weiterhin in der Bezirksliga, auch in den drei folgenden Klassen waren wir 1998 mit einem Team vertreten.
Die Gymnastikabteilung wuchs auf über 200 aktive Sportlerinnen und Sportler an. Grund dafür war und ist das erholungs- und gesundheitsorientierte Angebot der Übungsleiterm, die vor allem im Bereich Entspannungstraining, Wirbelsäulengymnastik und Muskelentspannung nach Jacobsen spezielle Fortbildung absolvierten. So erhielt die Turnerschaft 1996 als dritter Verein im Mönchengladbacher Turngau den Pluspunk Gesundheit DTB.
Im Turnbereich konnten wir zahlreiche Titel bei Stadt- und Gaumeisterschaften nach Lürrip holen.
Neben dem Leistungsturnen gibt es bis heute eine Breitensportabteilung für Mitglieder, bei denen die Bewegung und nicht der leistungsbezogene Sport im Vordergrund steht
Meilenstein Vereinshaus
1995 begann die Turnerschaft mit dem Bau eines eigenen Vereinshauses auf der Sportanlage am Weiersweg in Lürrip.
In zwei intensiven Jahren bauten die Mitglieder unter Leitung der Baumeister Wolfgang Schommer und Heinz Josef "Eika" Kellner das Vereinshaus in Eigenleistung. Hier ist als Organisator Karl Beckers zu erwähnen, der alle Mitglieder, sowie alle Aufgaben unter Kontrolle behielt und eine tragende Säule für die Errichtung unseres Vereinshaus war.
Dies erweiterte die Trainingsmöglichkeiten enorm. Bis heute finden zahlreiche Kurse unserer Gymnastik- sowie Breitensportabteilung in unserem Vereinshaus statt. Gleichzeitig wurde durch die Installation der Büroräume die Möglichkeit geschaffen, die bürokratischen Mehraufwände eines modernen Vereins leisten zu können.
Rückblickend war dieses Projekt mit Sicherheit einer der wichtigsten Schritte der Turnerschaft.
Mit neuer Führung ins neue Jahrtausend
Auf der Jahreshauptversammlung 2000 gab Udo Beugel sein Amt an Dr. Ludger Wennemar weiter. Durch die Erweiterung des geschäftsführenden Vorstandes wurde die Arbeit auf mehrere Schultern aufgeteilt.
Der geschäftsführende Vorstand stellte sich wie folgt auf:
Dr. Ludger Wennemar (1.Vorsitzender), Helmut Schellkes (2.Vorsitzender), Reiner Altwicker (1.Geschäftsführer), Udo Gaspers (2.Geschäftsführer), Monika Ewert (Kassenwart), Peter Ewert (Sportwart) und Gregor Vaas (Jugendwart).
Das neue Jahrtausend wurde zum Anlass genommen, die Satzung zeitgemäß anzupassen und in Leitsätzen die Ziele der Turnerschaft für die nächsten Ihre festzuschreiben.